Hetärenblog
Explodierende NähkästchenHetären über Hetären…
Hier erscheinen Beiträge von Salomé Balthus und anderen Hetären. Kostenlos für alle. Zu kostbar, um käuflich zu sein. Ohne Werbung – außer für uns selbst! Alle Rechte vorbehalten – aber Verbreitung in Socialmedia gern gesehen.
Bei der Emanzipation hilft die Prostitution
«Ein Orgasmus ist nicht das Ende, nach dem ich Feierabend habe, sondern erst der Anfang.» Anders gesagt: Die Lust der Frauen ist zielloser und ausschweifender. Sind sie einmal gekommen, wollen sie mehr und mehr. Und mehr.
Vom Glück, Prostituierte zu sein
Eine Prostituierte nach dem Date, allein im Hotelflur Die Zimmertür schließt sich hinter mir. Ich stehe allein im langen Flur des eleganten Hotels, es ist Nacht, alle Gäste schlafen hinter ihren gleichförmigen Hotelzimmertüren. Hier und da ein Do-not-disturb-Schild,...
Abgebrannt im Luxusland
Hach, Weihnachten! Das große Almosenfest, Fest des guten Herzens und schlechten Gewissens. Vergeblich kämpfe ich dagegen an, auch eine Hure wird sentimental, wenn es-weihnachtet-sehr. Und ich denke daran, was mir im vorigen Jahr zur Weihnachtszeit hier am KaDeWe geschah. An ihn. Ob er wohl dieses Weihnachten immer noch dort ist, wo ich ihn hingebracht habe: im Gefängnis?
Krieg den Hütten
Ich dachte, hört, hört. So reden die also über uns. Uns Nicht-Millionäre. Unter sich, wenn sie glauben, dass nichts nach außen dringt.
Das hier war ein Lehrbeispiel, das, was uns vielleicht alle erwartet, gewissermaßen im Larvenstadium: Leute ohne jede soziale Kompetenz, die es in die Politik zieht.
Feuchte Träume der Retterlesben
Der Hass von Frauen auf andere Frauen ist der Misogynie von Männern durchaus ebenbürtig. Die tausendjährige Unterdrückung der Frau wäre nicht möglich ohne die Zustimmung der Frauen selbst.
Mit Fachkräften reden
Feministische Psychologinnen wollen uns retten – auch gegen unseren Willen. Wenn das, was „nicht normal“ ist, als krank gilt, ist die liberale Gesellschaft am Ende. Ein konspiratives Telefongespräch.
Das Gesetz der Doppelmoral
Es gibt zwei Arten erotischer Phantasien: solche, die man verwirklichen will, und solche, die man eben nicht verwirklichen will. Die interessante Frage ist, warum uns letztere dennoch so sehr erregen.
Lolita, revisited
Meine Lieblingskunden bleiben mir treu. Einer, den ich besonders mag, ist sogar einverstanden, in einem meiner Texte vorzukommen – anonym, selbstverständlich.
Balthus, ab ins Depot!
Es gibt in Museen unzählige Darstellungen von drastischer Gewalt. Anders bei Balthus. Die Pose von Thérèse ist absolut unschuldig. Kommt so millionenfach jeden Tag bei Kindern vor. Trotzdem provoziert das Bild mehr als eine Salomé mit dem abgeschlagenen Kopf von Johannes dem Täufer.
Willkommen auf unserem Blog
An dieser Stelle sollte ich mich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, vielleicht mal vorstellen. Ich bin Salomé Balthus und habe diese kleine Gesellschaft von Hetären gegründet. Einige kennen mich vielleicht aus den Medien, oder über meine Kolumne, deren Texte Sie u.a. hier in diesem Blog finden werden.
Sie denken, wir sind nicht normal? Ich aber schwöre Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, jeder von Ihnen, der in einer größeren Stadt unterwegs ist, trifft dort täglich mehrere von meiner Sorte. Sie sitzen neben Prostituierten in der U-Bahn, stehen mit ihnen an der Supermarktkasse, sitzen im Theater neben Prostituierten. Nur dass es uns in keinster Weise anzusehen ist. Bei jeder Frau, egal, wie hübsch, wie jung, wie gut gekleidet, dürfen Sie sich heute fragen, ob sie einen Nebenjob als Prostituierte hat. Und abends, in Restaurants und Hotelbars, werden Sie ein Escort selbst im Einsatz wahrscheinlich nicht erkennen. Wir sind unsichtbar, für den Uneingeweihten. Aber wir sind da, und wir sind viele, viele, viele!
Wir sind keine Ausnahmeerscheinung. Wir sind es vielleicht, weil wir hier diesen Blog gestalten – aber wir sind es nicht in unserer Tätigkeit als Huren. Es gibt mehr Frauen wie uns, als Sie ahnen. Über diese Website Hetaera gehen regelmäßig neue Bewerbungen ein. Alle von gebildeten Frauen, die vielleicht mehrere Sprachen sprechen, vielleicht eine Migrationsgeschichte haben, eine Universitätsausbildung oder eine künstlerische Gabe. Sie sind weltoffen, belesen, medienaffin, über das Weltgeschehen bestens informiert. Sie stammen aus so genannten normalen Familien der Mittelschicht, oder sogar aus der sogenannten besseren Gesellschaft.
Prostitution ist längst keine Randerscheinung mehr. Sie ist ein Massenphänomen, und zieht sich durch die ganze Gesellschaft. Wir, das sind: eure Bekannten, eure Nachbarn, eure Kolleginnen, eure Angestellten und eure Chefinnen. Eure besten Freundinnen. Eure Schwestern. Eure Töchter. Eure Mütter. Eure Geliebten.
Entweder wisst ihr es – oder ihr wisst es nicht, weil wir es euch verheimlichen müssen.
Wenn ihr es wissen wollt, dann zeigt zuerst Toleranz: beweist, dass ihr uns achtet, als Menschen und Mitbürger in einer wahrhaft liberalen Gesellschaft.
Wir bei Hetaera zeigen Gesicht. Und damit sind wir tatsächlich eine Ausnahmeerscheinung unter den High Class Escorts und Prostituierten dieser Welt. Aber wer weiß, vielleicht nicht mehr lange. Die Zeiten ändern sich, weil wir sie verändern.
Salomé Balthus