Hetären über Hetären
Elsa Sontag im Interview
Djuna: Toll, dass du gerade mich gefragt hast, ob ich dich interviewe! Du warst für mich von Anfang an eine ganz besondere Kollegin. Ein Geheimnis. Ich wollte dich kennenlernen! Am liebsten würde ich ungebremst tausend Details fragen, wo du herkommst, was du alles erlebt hast, was dich im Leben beschäftigt… Aber ich fange mal ganz anders an: Elsa! Warum Pink?
Elsa: Ha! Sehr guter und zielgenauer Start. Triviale Antwort: Weil ich Rosa und Pink liebe. Komplexere Antwort: Ich wollte als kleines Mädchen immer alles in rosa und Glitzer und dann musste ich Blau, Grün, Orange, Rot tragen. Meine Schwester bekam Rosa! Sie hatte einen rosa Zahnputzbecher und die rosa Puppe, ich hatte die blaue… sie hatte lange Haare, ich durfte keine haben und wurde ziemlich burschikos gehalten (für meinen Geschmack). Die schlimmste Beleidigung war für mich, dass „Tanten“ meinten, ich wäre ganz der Vater. Ich dachte immer, warum?! Ich bin doch ein Mädchen… So kommt das mit dem Pink! Und es steht mir gut. Und ich tue immer noch was für mein kleines Mädchen. (Das darfst du aber nicht veröffentlichen, sagt sie!)
Djuna: Selbstverständlich! Das bleibt geheim! Okay, weiter. Was war dein erster Crush als junges Mädchen?
Elsa: Wie jung ist jung? Eigentlich nur fiktive Männer: Bobby Ewing aus Dallas. Und ein Arzt einer niederländischen Arztserie… Mein erster Freund mit Dreizehn war der Schwarm der ganzen Schule, mit dem bin ich nur „gegangen“, weil alle mit dazu geraten haben. Ich war total unpopulär: Flickflack-Uhr und getragene Sachen meiner großen Geschwister. Ich wusste nie, was der eigentlich mit mir wollte… Und ich war auch sehr in meiner eigenen Welt…
Djuna: Wovor hast Du Angst?
Elsa: Vor Schlangen.
Djuna: Ich kenne mich ja mit Parfum aus.. Du hast so ein spezielles, einen der krassesten Top Düfte angegeben. (Chypre Palatin von MDCI Parfums, Anmerkung der Redaktion.) Chapeau! Ich liebe dein Parfum. Beschreibst du es mir?
Elsa: Es ist eine Erinnerung und gleichzeitig ein Versprechen. Dass man sich an mich erinnern wird. Dunkel wie die Nacht. Üppig. Weich. Ein Hauch von Schwere. Wild. Ein bisschen Schwindel… ein bisschen Langeweile und viel Lust. Es unterbricht. Zauberhaft und nicht zu enträtseln. Es bleibt noch ein bisschen, einen Moment zu viel… Ich bin mir nicht sicher ob ich noch das Parfüm beschreibe…
Djuna: Was willst du kaputt machen?
Elsa: Einen Schoko-Osterhasen.
Djuna: Oh wie schön, das liebe ich. Da will ich dabei sein! Was war dein unbekümmertster, leichtester Moment?
Elsa: Letztes Jahr im Sommer: nackt im Meer zu Baden und anschließend meinen kalten Körper in den warmen Felsen zu schmiegen.
Djuna: Mmmmh, I can feel it. Was willst du mal mit einem Gast erleben, das du noch nicht erlebt hast?
Elsa: Silvester in Las Vegas.
Djuna: Was liebst du an Haetera?
Elsa: Dass wir alle ein kleinen Knall haben und den auch pflegen dürfen!
Djuna: Das ist sowas von wahr! Letzte Frage: Gehst du mal ganz allein mit mir aus, damit ich dich alles das fragen kann, was hier geheim bleiben muss?
Elsa: Sehr gerne! Nur mit dir allein! Darauf freu ich mich jetzt schon sehr!
Dieses Farbenspiel ist faszinierend – von pink bis zu Topas-Blau
Dazu noch einen „kleinen Knall“ – eine perfekte Komposition
Eine fantastische Beschreibung des Parfum und noch mehr. Erinnerung, Gegenwart und Zukunft – der Duft wird nie ganz verblassen.